Santiago hat geschrieben: ↑12 Dez 2018, 09:20
Was verstehst Du denn unter "Pulp"? Hatte einen SL, der das Spiel extra 10 Jahre nach den angegebenen Beschreibungen hat stattfinden lassen mit der Aussage "dann können wir etwas pulpiger spielen".... dabei stellte sich heraus, daß seine und meine Auffassung von "Pulp" doch sehr weit auseinander gingen
Sorry für die späte Antwort, hab den "Da wollte ich aber noch was zu schreiben"-Tab im Browser erst nach ner Woche wiedergefunden.
Pulp für mich ist etwa ganz klassisch das Indiana Jones-Szenario. Exotische Orte, Abenteuer, Nazi-Schergen, Okkulte Priester, große Emotionen, die ganze Palette. Aber auch was sich in den Detektiv- und Abenteuer-Geschichten aus den 30er-50er Jahren wiederfindet. Eigentlich gehört da auch Space-Pulp á la Flash Gordon dazu, das reizt mich persönlich aber eher weniger.
Wichtig ist (und da hat z.B. diesbezüglich der vierte Indiana Jones-Serienwurmfortsatz völlig versagt), dass die einzelnen Elemente ernst gemeint sind und tatsächlich so in der Welt funktionieren: Natürlich schickt ein gezielter Tritt des Helden die drei Gegner in einer Reihe hintereinander zu Boden. Natürlich kann der böse Priester wirklich zaubern und Geister beschwören. Natürlich kann es, wenn die Helden ihren Weg in die Hohlwelt gefunden haben, dort Dinosaurier und verlorene Völker geben. Natürlich kann der verrückte Wissenschaftler die Gesetze des Universums verbiegen (wenn auch eventuell mit schlimmen Konsequenzen).
Es wird mit dem großen Pinsel der Emotionen gearbeitet: Helden sind noch heldenhafter, Schurken noch gemeiner, Gefahren noch atemberaubender, Stunts noch gefährlicher. Und klar siegen am Ende die Guten.
Aber halt nicht platt oder albern.
Das alles finde ich z.B. in "Hollow Earth Expedition" ganz gut umgesetzt.