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Re: Railroad vs. Sandbox?!? Warum eigentlich versus?

Verfasst: 09 Feb 2021, 22:41
von Santiago
Da stellt sich mir die Frage, ab wann ein Railroad Szenario zum, wenn auch kleinen, Sandbox wird oder wie hart man Railroad Szenarien wirklich durchziehen muß, damit sie als solche gelten?! Letztlich hat man ja quasi in jedem Dungeon irgendwo die Entscheidungs"freiheit": links oder rechts :thinking:

Re: Railroad vs. Sandbox?!? Warum eigentlich versus?

Verfasst: 28 Aug 2021, 09:03
von Mercen
Scheinbar sind hier alle der gleichen Meinung 8-) . Ich kombiniere auch gerne beides. Weil ich faul bin, nehme ich das Forgotten Realms setting. Da weiß ich, wer wo wohnt und was macht, ich habe die Karten, Dörfer, Städte und Entfernungen. Du kannst dich als Spieler also frei bewegen (glaubst du) und eventuell führen unterschiedliche Wege zum gleichen Ziel.
Die Kampagne ist natürlich eine Railroad und hat eine Zeitleiste. Wie soll es auch anders sein. Allerdings gibt es ja unterwegs die Hinweise, was eventuell zu einem bestimmten Zeitpunkt (oder in einem Zeitraum) passieren wird. Wenn du zum falschen Zeitpunkt irgendwo aufschlägst, ist entweder noch nichts passiert oder man tappt in eine Situation, die man ohne neugieriges Herumgerenne vermieden hätte.
Da ich den Level Up grundsätzlich an Milestones koppele, ist es auch sehr egal, was die Spieler mit ihren Charakteren zwischendurch so treiben. Encounter sind auf beliebige Art lösbar und Rumprügeln ist häufig nicht die beste Option.
Deshalb ja: Wieso "versus". Gut kombiniert macht es allen Spaß.
Santiago hat geschrieben: 08 Feb 2021, 12:48 Kennt jemand einen klassischen Dungeon Crawler, der nicht "gerailroadet" ist?
Müsste ja so eine Art "wir haben direkt Zugang zu mehreren Ebenen oder Räumlichkeiten, wo unterschiedliche Sachen passieren" sein?! :thinking:
Dungeon of the Mad Mage -> Kann man spielen, muss man nicht. Aber du kannst dich völlig frei bewegen. Leider bist du auch sehr schnell tot, wenn du den falschen Komplex mit deiner aktuellen Stufe betrittst.
Tomb of Annihilation -> Du hast eine Zeitvorgabe von 78 Tagen, dein Ziel zu erreichen. Dann hast du eine riesige Halbinsel, deren Beauty-Spots du erkunden kannst und die sind gut ausgearbeitet. Das ist so frei wie man es selten bei einem fertigen Abenteuer erlebt.

Re: Railroad vs. Sandbox?!? Warum eigentlich versus?

Verfasst: 29 Aug 2021, 11:26
von Santiago
Mercen hat geschrieben: 28 Aug 2021, 09:03 Allerdings gibt es ja unterwegs die Hinweise, was eventuell zu einem bestimmten Zeitpunkt (oder in einem Zeitraum) passieren wird. Wenn du zum falschen Zeitpunkt irgendwo aufschlägst, ist entweder noch nichts passiert oder man tappt in eine Situation, die man ohne neugieriges Herumgerenne vermieden hätte
Wie handhabst Du es, wenn die Spieler diesem Hinweis nicht nachgehen. Wird das Geplante dann in eine andere Region verlegt, so daß sie es auf Dauer miterleben, oder bekommen sie dann nur durch Dorfgespräche u.ä. mit, daß es stattgefunden hat?
Erinnere mich an eine recht große Diskussionswelle in den verschiedensten Medien bzgl einer Runde, die dem geplanten Kampagnengerücht der Untotenarmee nicht nachgegangen ist sondern ihr eigenes Ding gedreht hat. Als diese eigene Kampagne dann vorbei war meinte der SL nur "ihr hört die Alarmglocken und es steht eine Untotenarmee vor der Stadtmauer, bereit einzufallen".
Mercen hat geschrieben: 28 Aug 2021, 09:03 Dungeon of the Mad Mage -> Kann man spielen, muss man nicht. Aber du kannst dich völlig frei bewegen. Leider bist du auch sehr schnell tot, wenn du den falschen Komplex mit deiner aktuellen Stufe betrittst.
Tomb of Annihilation -> Du hast eine Zeitvorgabe von 78 Tagen, dein Ziel zu erreichen. Dann hast du eine riesige Halbinsel, deren Beauty-Spots du erkunden kannst und die sind gut ausgearbeitet. Das ist so frei wie man es selten bei einem fertigen Abenteuer erlebt.
Klingt halbwegs nach den "guten" alten AD&D Abenteuern à la "Tomb of Horrors", die man heutzutage wohl besser für DCC nutzen sollte :lol: Ich verweiger mich ja immer noch dem modernen, aktuellen D&D Hype, aber klingt zumindest danach, als würden die Dungeonszenarien in eine richtige Richtung gehen.
Hab hier noch den "Jade Colossus" für Numenera rumliegen, aber das ist mehr ein großer Dungeon, der aus zig kleineren besteht, eher eine Abenteuerlandschaft innerhalb der man sich frei bewegen kann.

Hat jemand Erfahrung mit dem "Emerald Spire Superdungeon" für Pathfinder?

Re: Railroad vs. Sandbox?!? Warum eigentlich versus?

Verfasst: 29 Aug 2021, 16:22
von Mercen
Santiago hat geschrieben: 29 Aug 2021, 11:26 Wie handhabst Du es, wenn die Spieler diesem Hinweis nicht nachgehen. Wird das Geplante dann in eine andere Region verlegt, so daß sie es auf Dauer miterleben, oder bekommen sie dann nur durch Dorfgespräche u.ä. mit, daß es stattgefunden hat?
Nun ... wie immer, es kommt darauf an. Wenn sie die Hinweise unschuldigerweise übersehen haben, dann kommen die nochmal an einer passenden Stelle, das ist richtig. Wenn sie es absichtlich ignorieren, dann versuche ich dafür zu sorgen, dass sie die Konsequenzen spüren. Wie du danach geschrieben hattest, dann steht der Feind vor der Tür. Oder der wichtige Schlüssel ist woanders. Oder man benötigt das beliebte "Mit Toten reden", um noch was aus dem verscharrten Informanten herauszubekommen und und und. Man will ja schließlich seine Kampagne fortsetzen, nur wird es dann halt für die SpielerInnen schwieriger :lol:. Also ja, ich versuche, sie wieder auf den Pfad der Tugend zurückzuführen und das möglichst unauffällig.
Erfreulicherweise hatte ich noch nie das Problem, dass sich die Gruppe komplett aus der Kampagne verabschiedet hat (TPK mal außen vor), also am Strand liegen und lustige Getränke mit Schirmchen drin schlürfen, nach der Devise: Wir haben ja alles Gold der Welt.