Cliffhanger im Rollenspiel

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blalasaadri
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Re: Cliffhanger im Rollenspiel

Beitrag von blalasaadri »

Ich finde, es gibt einen Unterschied zwischen "ich will wissen, wie es weiter geht" und einem "hier ist kurz vor Schluss etwas, was euch bis zur nächsten Session nicht in Ruhe lassen wird".

Ersteres entsteht hoffentlich beim Spielen relativ natürlich (zumindest wenn es eine Geschichte ist, die alle Beteiligten interessiert). Das würde ich aber nicht als Cliffhanger bezeichnen.

Zweiteres entsteht (i.d.R.) absichtlich, wenn jemand am Tisch (häufig die Spielleitung, muss aber nicht) sehr absichtlich kurz vor Ende etwas unerwartetes einbaut. Und ich glaube, das ist hin und wieder sehr cool aber wenn es jedes Mal passiert dann verliert es ganz stark an Bedeutung (u.a. weil es alle bereits erwarten).
Santiago
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Re: Cliffhanger im Rollenspiel

Beitrag von Santiago »

Zu viel der Ehre, Danke! :oops: :lol:


Ich denke so ab und an kann jede Runde, die etwas länger läuft mal wieder einen kleinen Anheizer brauchen. Träge Phasen gibt es da gewiss überall, wo ein kleiner Anheizer einfach wieder mehr Schwung in die Runde bringt.

Ich sehe den Anheizer auch weniger als ein Weckmittel der Neugierde, als eher dazu die Spieler zu motivieren sich bis zum nächsten Mal etwas zu überlegen, also einfach auch zwischen den Treffen aktiv zu sein ((kann man natürlich auch als einen Umgang mit dem Interesse ansehen)).
Wenn man die schon angesprochenen Situationen nochmal betrachtet sind Spieler sicherlich ständig daran interessiert, wie es weiter geht. Sei es, daß die Schätze in der gefundenen Kiste offenbart werden, oder daß es damit endet, daß sich die Gruppe illegalerweise in einem Raum im höheren Stockwerk des Wolkenkratzers des Bossgegners befindet, vor dem gerade ein Wachtrupp Stellung bezieht um sie in Empfang zu nehmen ((so geschehen in einer ehemaligen hiesigen The Strange Runde)). Beide Situationen sind für Spieler interessant, bei der ersten können sie sich allerdings "hängen lassen", haben keinen Einfluss auf das direkte Geschehen. Die Zweite jedoch verleitet deutlich stärker dazu, sich bis zur nächsten Session zu überlegen, wie man am Besten agiert ((besonders, wenn es dann 2x ausfällt)). Diese Art Schlussbild sorgt eher dafür, daß man sich auch zwischen den Treffen darüber unterhalten bzw. planen wird, man ist einfach länger im Spiel drin und motivierter.
Bisher konnte ich es vermeiden, daß solche Szenen absichtlich eingebaut werden, entwickelt sich halt am Ende irgendwie aus der Geschichte heraus. Weiß nicht, ob absichtliche Cliffhanger in einer Rollenspielrunde wirklich gut rüberkommen, abnutzen würde sich das Stilmittel dadurch jedenfalls deutlich schneller. Mir als Spieler wäre da irgendwie die ganze Session zu sehr auf diese Abschlussszene ausgelegt und würde zu künstlich und geführt wirken. Klar, geht manchmal nicht anders bzw. steckt mitunter auch im Szenario drin ((der Drache mit dem Schatz ist nun mal am Ende des Dungeon...)), zählt aber nicht zu meinen bevorzugten Spielen... aber Railroading ist ein anderes Thema ;)
I'm fairly certain: I'm some ghastly hallucination, a figment of my own imagination

Leitet: Symbaroum, Coriolis, Vaesen, Invisible Sun, Tribe 8, Swords Serpentine
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